Eenes Dags soate wer ärsch laat an der Eatesdösch. Minne Papa hat Naitsschicht be Pongs on Zahn jehat. Hea woar doa Maschinist in et Keatelhuuis. Wenn heä dann noa Hus koam, schleep hea bis an der Nomeddach und dann woare wer Kenger ja och ersch von de Schuel tröck. Dann schellde et Sturm an de Husdür. Pap woar jet verjeef, als doa sone onjeregelte Stromer vor de Dür stong. Hea hod ene alde Koffer be sich möt völl Aufkleber drop, on en dreckige Matroesekluft an. Hea ding sin Mötz möt Bänder drom af, doa soore wer, dat heä op de Häng on Arme Tätovierunge had. Wer Kenger luerete neugierig erut. Doa lachet dea Matrues on seit: „Tag Hans, lange nicht gesehen. Wohnt meine Schwester nicht mehr hier?“ Pap woar perplex on kiek em sich jenau an. On dann seit hea: „Komm eren, Ohme Johann. Ene Teller Zupp vör dich es och noch doa. Ich hat dich op der erste Bleck no fifteen Jahr oder noch mier net wierjekennt.“ On dann ging os Kenger op, dat dat dea Broer von Oma woar, deä als Matrues Jahre lang dur de Welt jesegelt wor, von dem niemes woß, ob deä överhaup noch leävet.

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Der Matrose

Eines Tages saßen wir noch sehr spät am Essenstisch. Mein Vater hatte Nachtschicht bei „Pongs und Zahn“ gehabt. Er war Maschinist im Kesselhaus. Wenn er nach Hause kam, schlief er bis zum Nachmittag und dann waren wir Kinder ja auch erst von der Schule zurück. Dann schellte es Sturm an der Haustür. Pap war ein bisschen giftig/ stinkig, als da so ein ungeregelter/ungepflegter Streuner vor der Tür stand. Er hatte einen alten Koffer bei sich mit vielen Aufklebern darauf und eine dreckige Matrosenkluft. Er nahm seine Mütze mit Bändern darum ab, da sahen wir, dass er auf den Händen und Armen Tätowierungen hatte. Wir Kinder guckten neugierig darauf. Da lachte der Matrose und sagte: „Tag Hans, lange nicht gesehen. Wohnt meine Schwester nicht mehr hier?“ Papa war perplex und beäugte ihn genau . Und dann sagte er: “ Komm herein, Onkel Johann. Ein Teller Suppe ist für dich auch noch da. Ich hatte Dich auf den ersten Blick nach 15 oder noch mehr Jahren nicht wiedererkannt.“ Und dann verstanden wir Kinder, dass das der Bruder von Oma war, der als Matrose jahrelang durch die Welt gesegelt war, von dem niemand wusste, ob er überhaupt noch lebte.

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